Publikationen
KATALOGE
Fotoserie âFlusslandschaften an Rhein und Jangtseâ
Der Rhein ist ein Sinnbild fĂŒr den kulturellen und wirtschaftlichen Reichtum Deutschlands, er bildet einen Kulturraum und stellt einen philosophischen Bezugspunkt fĂŒr das SelbstverstĂ€ndnis der Menschen in der Region in und um DĂŒsseldorf und darĂŒber hinaus dar.
Der Jangtse ist eine der Lebensadern Chinas und steht sinnbildlich fĂŒr die chinesische Kultur. Der âLange Flussâ, Chang Jiang, wie er auf Chinesisch auch heiĂt, spielt im SelbstverstĂ€ndnis der Menschen eine groĂe Rolle, denn er teilt das Land in Nord- und SĂŒdchina ein. Zahlreiche Mythen begleiten seinen Lauf, und wichtige Ereignisse der chinesischen Geschichte sind mit ihm verbunden.
Bernard Langerock hat sich mit beiden FlĂŒssen kĂŒnstlerisch auseinandergesetzt. Seine Aufnahmen der Jangtse-Flusslandschaften sind in den Jahren 2014 und 2019 entstanden, die der Rhein-Flusslandschaften in den Jahren 2020 und 2021. Sie werden hier als GegenĂŒberstellung von 32 groĂformatigen AbzĂŒgen in Schwarz/WeiĂ prĂ€sentiert. Die Fotografien wirken ruhig und majestĂ€tisch, den Geist ihrer Zeit atmend. Die Uferansichten vermitteln zwischen dokumentarischem Anspruch und romantischer Sicht, nicht zuletzt bedingt durch den Dunst, der Strukturen in der Ferne sanft ausblendet. Sie dokumentieren zum Teil vergangene Situationen, das Wachstums der StĂ€dte schreitet fort, die Uferregionen in Chongqing sind mehreren Hochwasserkatastrophen ausgesetzt gewesen. Der Dialog der Bildpaare zeigt Gemeinsames und Unterschiedliches auf. Er gewinnt vor dem Hintergrund der globalen ökologischen und die Kontinente umspannenden wirtschaftlichen Herausforderungen eine weitere Dimension und plĂ€diert fĂŒr eine VerstĂ€ndigung zwischen den Gesellschaften und Kulturen.
Format 17 x 24 cm, 40 Seiten, 15 EUR inkl. MWSt. und Versandkosten
KREUZWEG-STATIONEN
Herausgeber Dr. Kurt-Peter Gertz und Bernard Langerock
Bernard Langerock hat 2019 aus seiner umfangreichen Fotoserie âKreuzphĂ€nomeneâ 15 Arbeiten ausgesucht und sie mit den herkömmlichen Kreuzweg-Stationen in Verbindung gebracht. Langerocks âFotografien erzĂ€hlen von Menschen und Strukturen, zeigen Spuren des Lebens auf, öffnen innere und Ă€uĂere Welten. Als Portrait-, Landschafts- oder Objektaufnahmen stellen sie neue Sichtweisen dar, visualisieren das bisher Unsichtbare.â1 Dabei spielt die Kreuzform fĂŒr den KĂŒnstler eine groĂe und wichtige Rolle. Ihr begegnet er in der Wirklichkeit immer wieder; nicht so, dass er sie bewusst sucht, sondern dass er sie findet. Auch fĂŒr ihn gilt das Picasso-Wort: âIch suche nicht, ich finde.â
FĂŒr Langerock ist das Kreuz im christlichen Kontext ein Ausdruck sowie ein Zeichen der Gemeinschaft der GlĂ€ubigen. Gleichzeitig hat es fĂŒr ihn eine universale GĂŒltigkeit als starkes visuelles Grundelement, das sowohl trennt als auch bĂŒndelt. So versuchen seine Fotografien, SpiritualitĂ€t neu zu visualisieren und Intuition und SubjektivitĂ€t zu integrieren, um sich einer ObjektivitĂ€t anzunĂ€hern. Seine Fotografien wollen âeine visuelle UnterstĂŒtzung der begrifflichen Explikationâ2 leisten. In diesem Zusammenhang zitiert er Thomas von Aquin: âNichts ist im Verstand, was nicht zuvor in der Wahrnehmung wĂ€re.â Da die meisten seiner thematischen Fotografien âKreuzphĂ€nomeneâ inhaltlich offen und mehrdeutig sind, war es möglich, sie mit der traditionellen Frömmigkeitsform des âKreuzwegsâ in Beziehung zu bringen. Daraus ist einer der wenigen Kreuzwege entstanden, dessen Stationen durch das Medium Fotografie anschaulich werden.
Dr. Kurt-Peter Gertz, Theologe und Kunsthistoriker, setzt sich in seinen Texten assoziativ mit dem Ergebnis dieser Arbeit, einer in der Kunstwelt seltenen Darstellungsform des Kreuzweges, auseinander. Durch die offene Kombination von Bild und Wort wird den Betrachtenden die Möglichkeit gegeben, eigene Vorstellungen und Gedanken zu entwickeln und sich meditativ in die Fotografien zu vertiefen.
Format 17 x 24 cm, 40 Seiten, 15 EUR inkl. MWSt. und Versandkosten
MODULATIONEN
BERNARD LANGEROCK â ERST VOR ORT
Bernard Langerock ist fasziniert von Lichtreflexionen. Je nach Art der OberflĂ€che, auf die Licht trifft, wirft diese das Licht in unterschiedlichen QualitĂ€ten zuruÌck; denken wir an die Beschaffenheiten von WasseroberflĂ€chen, asiatische Lackwaren, Schaufenster und andere GlasflĂ€chen. Langerock begeistert sich obendrein fuÌr die Idee, kein fertiges Bild zu fotografieren oder zu machen, sondern ein âimageâ zu kreieren, das sich erst in der Betrachtung selbst vervollstĂ€ndigt. Das weite Bedeutungsspektrum des englischen Begriffs â angefangen von Abbild, Erscheinungsbild, Darstellung bis Vorstellung â gibt einen ersten Hinweis auf einen viel weiter zu fassenden und komplexeren Bildbegriff, der auch auf einen immaterielle Aspekt der Fotografie verweist. Der Ort der Bilder ist weder das abgebildete Ereignis, noch die Kamera als fixierende Apparatur oder das betrachtende Auge als Sinnesorgan. Er ist das Zusammenspiel einer individuellen Zeit- und Raumerfahrung, die nicht das Ergebnis, sondern der Beginn der Bewusstmachung ist.
In Ausstellungen werden Fotografien fuÌr gewöhnlich so hinter UV-Glas prĂ€sentiert, dass möglichst keine Reflexionen die Betrachtung truÌben. Bernard Langerock geht hier einen ganz anderen Weg, denn er hat seine Bilder bei der Aufnahme und ihrer anschlieĂenden HĂ€ngung so konzipiert, dass sich in ihnen Reflexionen zwangsweise ergeben und die unmittelbare Umgebung und der Betrachtende selbst Teil des Bildes werden.
Die Serie âErst vor Ortâ, die 2021 unter Einfluss der Corona-Pandemie entstanden ist, zeigt Portraitstudien, u.a. von Joseph Beuys und Timm Rautert, die Langerock bei selten gewordenen Museums- und Ausstellungsbesuchen aufgenommen hat.
Die Reflexionen auf und zugleich in den Bildern wirken wie eine Geste, wie eine partielle Ăbermalung, die die Bildinhalte konnotiert und sie so mit zusĂ€tzlichen Bedeutungen anreichert. Sie geben den Bildern eine FĂ€rbung.
Langerocks Fotografien sind bildnerische und körperliche AnnÀherungen an historische und zeitgenössische Aufnahmen und werfen die Frage auf, wie wir uns selbst zu Abbildern der RealitÀt verhalten und damit eigene RealitÀten erzeugen. So wird uns mittelbar bewusst, wie sich ein Bild durch die Zeit transformiert, aber erst vor Ort begreifbar und habhaft wird.
Text © TOBIAS CHRISKE
Format 15 x 21 cm, 16 Seiten, 12 EUR inkl. MWSt. und Versandkosten
ARBEITERSIEDLUNGEN ENTLANG DER SEIDENSTRASSE
Herausgeber Bernard Langerock
Das Projekt âArbeitersiedlungen entlang der SeidenstraĂeâ verbindet uÌber eine Entfernung von mehr als 8000 Kilometer Luftlinie drei ehemals schwerindustriell geprĂ€gte Regionen â das Ruhrgebiet in Deutschland, das oberschlesische Bergbaugebiet in Polen und die suÌdwestchinesische Industrieregion Chongqing.
Die Fotografien von Bernard Langerock gliedern sich in acht thematische Reihen. Neben den kuÌnstlerisch-dokumentarischen Aufnahmen am jeweiligen Standort sind Teilprojekte entstanden: âDie ErzĂ€hlung ruht inmitten von Ereignissen. Fotografie ĂŒber das Verweilenâ in der Siedlung Eisenheim, Oberhausen, âFussball als Bekenntnisâ und âCeci nâest pas un but de football. Kritzeleien als Bekenntnisâ in der Siedlung Borsigwerk, Zabrze, und âDeuk-deuk tong â der ZuckerschlĂ€ger kommt âŠâ in der Siedlung Tongyuanju. Das Projekt âBewegte Landschaftenâ knĂŒpft an eine gröĂere Werkserie an und umfasst Landschaftsaufnahmen, die bei Zugfahren zwischen den StĂ€dten aufgenommen worden sind.
Format 24 x 28 cm, 152 Seiten, 25 EUR inkl. MWSt. und Versandkosten
PRODUKTIVKRAFT FLUSS â Friedrich Engels und die Zukunft postindustrieller FlĂŒsse
Bernard Langerock und Wupperverband
Friedrich Engels war Zeitzeuge der LebensumstĂ€nde im Tal der Wupper wie auch in dem weitaus gröĂeren Manchester. Der Katalog Produktivkraft Fluss bewegt sich in einem historischen Dreischritt: Vorindustrialisierung â Industrialisierung â Postindustrialisierung und gibt einen Einblick in die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung und den Wandel in der Nutzung der Ă€uĂeren Naturbedingungen.
Bernard Langerock öffnet mit seinen zwölf Fotosequenzen den Blick auf die Wupper, stellt neue Sichtweisen dar und visualisiert die Auseinandersetzung des produzierenden Menschen mit der materiellen Natur.
Der Katalog beinhaltet ein WerkstattgesprĂ€ch zwischen Tobias Chriske, Literaturwissenschaftler und Kunsthistoriker und Bernard Langerock ĂŒber das fotografische Konzept der Fotosequenzen.
Format 20 x 30 cm, 72 Seiten, 22 EUR inkl. MWSt. und Versandkosten
(Die Ausstellung wurde mehrfach wegen der Corona-Schutz-Verordnungen verschoben und fand vom 29. Oktober 2021
bis 9. Januar 2022 statt.)
DAS AUGE DER OBJEKTE â Fotografien & Formen in chinesischem Lack
Bernard Langerock und Museum fĂŒr Lackkunst
Im Rahmen eines KĂŒnstleraustauschprogramms der Stadt DĂŒsseldorf erhielt Langerock 2013 ein Stipendium, durch das er einen mehrmonatigen Aufenthalt in Chongqing, China, absolvierte. Dort lernte er traditionelle chinesische Techniken des Kunsthandwerks wie die Herstellung von Porzellan, chinesische Tuschmalerei und Lackarbeiten kennen. Besonders fasziniert war der Fotograf und KĂŒnstler von der Tiefenwirkung des Lacks, die durch das mehrschichtige Auftragen entsteht.
So setzt Bernard Langerock in seinen Fotografien die herausragende Eigenschaft des Lacks, spiegelglatte FlĂ€chen zu bilden, auf subtile Art und Weise um. Verschwommen, farbig getönt und eingetaucht in die MaterialitĂ€t des Lacks, spiegelt sich die Welt in ihnen wider. Auf diese Weise vermag der Betrachter nicht nur das Wesen des Lacks durch das Medium der Fotografie in ungewohnter Eindringlichkeit zu erfassen, sondern auch die Welt âmit den Augen des Lacksâ wahrzunehmen.
In der reflektierenden FlĂ€che des traditionellen ostasiatischen Werkstoffs sieht Langerock primĂ€r eine Spiegelung der dreidimensionalen Welt in einer zweidimensionalen FlĂ€che. Diese Reflexionen, so erlĂ€utert er, wĂŒrden zu einer gewissen Irritation fĂŒhren. Sie stellten die Sehgewohnheiten âauf den Kopfâ und eröffneten dadurch einen Perspektivwechsel, durch den die gespiegelten Objekte anders als gewohnt wahrgenommen wĂŒrden.
Aber noch eine weitere Dimension interessiert Langerock ganz besonders: die MaterialitĂ€t, die frĂŒher in der analogen Fotografie zu finden war und in der digitalen verloren ging. Digitale Bilder seien, so der KĂŒnstler, âcleanâ und makellos, ohne jegliche Spur einer Entwicklung, die ihm fehle. Seine Bilder seien der Versuch, diese MaterialitĂ€t ĂŒber das Medium des Lacks wieder in die Fotografie einzubeziehen und dem Betrachter einen Eindruck von Haptik und OberflĂ€chenbeschaffenheit der Objekte zu vermitteln.
Der Katalog beinhaltet ein WerkstattgesprÀch zwischen Dr. Steffen Kammler, Philosoph und Bernard Langerock.
Format 24 x 30 cm, 112 Seiten, 25 EUR inkl. MWSt. und Versandkosten
TONGYUANJU â Leben und Arbeiten in einer Arbeitersiedlung in Chongqing, China
Bernard Langerock, weitere Autoren und LVR, Landschaftsverband Rheinland
Die Fotografien von Bernard Langerock dokumentieren das Leben und Arbeiten in TONGYUANJU. Die traditionelle Arbeitersiedlung am Rande der Mega-City Chongqing in China befindet sich in der Auflösungsphase. Den Fotografien, die die Dekonstruktion dokumentieren, werden Bewohnerzitate aus der Arbeitersiedlung Eisenheim in Oberhausen gegenĂŒbergestellt. Auch diese Siedlung war in den 1960er und 1970er Jahren von modernen Entwicklungen im StĂ€dtebau bedroht. Ein Teil des Kunstprojekts besteht aus der Foto-installation âCUT OUT FIGURESâ. Die Installationen wurden 2014 in einer nicht mehr bewohnten Werkswohnung in Tongyuanju ausgestellt. Der Bildband enthĂ€lt zusĂ€tzlich einen Aufsatz von Prof. Dr. Thomas Heberer zum Thema âNeue Wege der Urbanisierung in China: Reorganisation der urbanen Wohnviertelâ, der aufschlussreiche Einblicke in den drastischen Wandel der ehemals industriell geprĂ€gten chinesischen StĂ€dte liefert.
Format 21,5 x 21,5 cm, 144 Seiten, 23 EUR inkl. MWSt. und Versandkosten
MOMENTAUFNAHMEN DER REFLEXION â Fotografie und Philosophie
Bernard Langerock und Hermann Schmitz
Das Projekt visuelles Philosophieren: âDu sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder des, das oben in Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde istâ. Gegen dieses Gebot aus dem 2. Buch Mose verstoĂen Fotografie und Philosophie gleichermaĂen, wenn sie sich den Dingen des Lebens nĂ€hern. Und beide versuchen, mehr zu erschlieĂen, als die fĂŒnf Sinne erlauben: Sie wollen ein Bild davon machen, was uns nahe geht, was uns also leiblich spĂŒrbar betrifft. Mit seinem Projekt âDas visuelle Philosophierenâ sucht und findet der belgische Fotograf Bernard Langerock einen Zugang zu den Werken des Philosophen Hermann Schmitz, dem BegrĂŒnder der Neuen PhĂ€nomenologie. Im Gegenzug lĂ€sst er seine Fotografien durch Zitate von Hermann Schmitz beleuchten.
Format 21 x 28 cm, 80 Seiten, Preis 25 EUR inkl. MWSt. und Versandkosten